Die „Healing Walls“ von Philadelphia
Nach Anfragen aus dem Stadtviertel hatte das städtische „Philadelphia Mural Arts Program“ schon Mitte 2003 mit der Vorbereitung zu einem
Wandgemälde begonnen, das die Folgen der Gewalt in Germantown aufgreifen sollte. Die aus einer Anti-Graffiti Initiative hervorgegangene
Organisation verschönert seit 20 Jahren Philadelphias Hausfassaden. Be-
wohner des Wohnviertels in Germantown kamen zusammen,
Nachbarn, Ladenbesitzer, Aktivisten von Kirchengemeinden, aber auch viele Opfer von Verbrechen. Mit Hilfe des Gefängnisdirektors wurde
aus der einmaligen Initiative eine Arbeitsgruppe, deren Mitglieder erstmalig aus Gefängnisinsassen und Verbrechensopfern bestanden.
Die „Murals“ an
der Germantown Avenue sind von Bewohnern des Stadtteils und Insas-
sen gemeinsam im Gefängnis gestaltet worden.
’Murals’ sind mehr als
eine nett bemalte Wand, sie sprechen zu den Menschen. Sie provozieren Diskussionen und wirken wie ein Katalysator.
Man kann ihren Einfluss auf Menschen geradezu spüren. Alle, die an der Entstehung eines Wandbildes mitgewirkt haben, sind stolz auf ihre Arbeit,
die nun jedermann sehen kann. Für einige kann ihre Beteiligung ein erster Schritt sein, sich wieder positiv mit der Gesellschaft zu verbinden.
Mehr als 2500 Wandmalereien von garagentorgroßen Bildern bis zu acht Stockwerke hohen Monumentalgemälden sind über Philadelphias Stadtgebiet verstreut.
Peter
Frischmuth
Fotograf