Let's go west - Auf den Spuren der großen Trecks
Die beruhigenden Rufe der Kutscher schallen über das Rodeo Gelände
am Rande der Westernstadt Winthrop. Dazu mischen sich das Wiehern
der Pferde und
das blökende Geschrei der Maultiere. Die Zugpferde scharren ungeduldig mit den Hufen, denn die Bremsen der Planwagen
und Gespanne sind noch fest angezogen.
Ein imposanter Treck von 30 Kutschen und Planwagen und dazu mehr
als 100 Reitern - einen halben Kilometer lang - hat sich im Morgengrauen aufgereiht und ist jetzt fertig zum Aufbruch. Trail-Boss Claude Miller gibt das Signal
„Let’s move!“ und deutet in Richtung der schneebedeckten Cascade Mountains im Westen. Die Räder der Gespanne knirschen über den Schotterweg, langsam
setzt sich die Kolonne in Bewegung.
Eine knappe Woche im Mai soll es fern der zivilisierten Welt durch die Wildnis und spektakulären Berglandschaften des Okanogan National
Forest im Bundesstaat
Washington gehen, auf den Spuren der weißen Pioniere, die Mitte des 19. Jh. begannen, auch den Westen des Nord-
amerikanischen Kontinents zu besiedeln. Und in
der Tat, ein ähnliches
Bild mögen die großen Siedlertrecks abgegeben haben, die sich vor 150 Jahren vom fernen Missouri auf die mehrmonatige, beschwerliche Reise
machten, um ihren Traum von Landnahme und Freiheit zu erfüllen. Auch diese starteten üblicherweise im Mai, um noch vor Wintereinbruch ihre Ziele nahe der
Pazifikküste zu erreichen.
Peter
Frischmuth
Fotograf